Hejnice

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung

Die Sage

Der Umgebung
Der Umgebung

Der Sage nach wurde der Wallfahrtsort 1211 durch einen armen Siebmacher aus Mildeneinchen, tschechisch Lužec pod Smrkem, gegründet. Der Überlieferung nach hatte er einen Traum, in dem ihm der Engel sagte, er solle eine Statue der Muttergottes kaufen und diese in die Linde stellen, die an diesem Ort mal früher stand. Als Belohnung sollten seine kranke Frau und ihr Kind geheilt werden. Der Siebmacher gehorchte. Seine Familie wurde tatsächlich geheilt. Das sprach sich bald herum. Die Menschen kamen zur Linde mit ihren Fürbitten. Dadurch entstand ein Wallfahrtsort mit einer kleinen Kirche.

Geschichte

Außendekoration
Außendekoration

Da der Zustrom der Pilger zunahm, wurde die Kirche bis 1472 mehrmals erweitert. 1558 fiel die Herrschaft an die protestantische Adelsfamilie derer von Redern, die sämtlichen Kirchen zu protestantischen umwidmeten. Die Marienkirche in Haindorf blieb als einzige katholisch, wurde aber geschlossen. Die Gemahlin des Eigentümers der Herrschaft Friedland, Katharina von Redern, ließ 1609 den gesamten Kirchenschatz samt des Gnadenbildes auf ihr Schloss in Reichenberg, tschechisch Liberec, bringen. Dieses ist 1615 abgebrannt. Unter dem Volk hieß es, es sei die Strafe Gottes für die Schließung der Kirche. Nach dem Brand wurde die Figur der Muttergottes wieder in die Kirche in Haindorf zurückgebracht. 1622 ließ der Feldherr Albrecht von Waldstein die Kirche sanieren und öffnen. 1636 wurden die von Gallas zu Eigentümern der Herrschaft Friedland, tschechisch Frýdlant. Zu ihren Zeiten erlangte die Wallfahrtskirche ihre Berühmtheit. Franz Ferdinand von Gallas und seine Frau luden die Franziskaner nach Haindorf ein, für die sie an der Kirche ein Kloster bauen ließen

Unseliges Schicksal der Kirche und des Klosters in Haindorf

Kirche Mariä Heimsuchung
Kirche Mariä Heimsuchung

Die Kirche sowie das Kloster wurden mehrmals saniert. Im Josefinismus wurden sämtliche wertvolle Gegenstände nach Wien gebracht. Die Kirchenglocken wurden im Ersten, sowie im Zweiten Weltkrieg für die Waffenherstellung eingeschmolzen. Nach dem Krieg wurden die Franziskaner aus Haindorf vertrieben. 1950 wurde die Kirche mit dem Kloster durch die Staatssicherheit besetzt. Später wurde es zum Heim für Ordensschwestern. Die Räumlichkeiten des Klosters dienten auch als Speisesaal und Schulhort, der Klostergarten dann als Schulgarten. Mitte der Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts wurde durch den Klostergarten unsinnig eine Straße gebaut. Das Kloster und die Kirche verkamen. Eine Veränderung brachte erst die Samtene Revolution. Der Pfarrer Dr. Miloš Raban hat den gesamten Wallfahrtsort mit einer bedeutenden finanziellen Unterstützung durch die Sudetendeutschen, die Europäischen Union und Dalibor Dědek erhoben und erneuert.

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