Horní Police

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Oberpolitz

Geschichte

Eingangsterrasse
Eingangsterrasse

1523 wurde am Ufer des Flusses Polzen, tschechisch Ploučnice eine Figur der schwangeren Heiligen Jungfrau gefunden. Dies soll der Ursprung des Wallfahrtsortes sein. Einer mündlichen Überlieferung nach, „zogen fromme Hände die Figur ans Ufer und empfingen sie als eine himmlische Gabe“. An der Stelle dieses Fundes wurde 1714 eine Skulpturengruppe errichtet. Diese hat dieselbe Gestalt, wie die aufgefundene Figur. Da die Anzahl der Pilger zunahm, reichte die Kirche nicht mehr. Der Pfarrer Michael Gabriel Jantsch wandte sich an den Eigentümer der Herrschaft, den Herzog Julius Franz, mit dem Ersuchen, die Kirche vergrößern zu lassen. Nach dem Tod des Herzogs im Jahre 1689 übernahm seine Tochter, Anna Maria Franziska, die Herrschaft und vollendete den Bau der Kirche. Bald zeichnete sich aber ab, dass die neue Kirche auch nicht reicht, deshalb beschloss Anna Maria, die Kirche wieder zu erweitern. So wurden eine Sakristei, Nebenschiffe und ein Kreuzgang mit Kapellen zugebaut. 1721 wurde das Hintergebäude des Pfarrhauses gebaut. Wegen des hohen Zustroms der Pilger beschloss die Herzogin, die hiesigen Pfarrer zu Erzdechanten zu ernennen. Es kann mit Recht behauptet werden, dass neben Mariaschein, tschechisch Bohosudov, Oberpolitz der meistbesuchte Ort Nordböhmens war. 1861 ließ der Besitzer der Herrschaft, der ehemalige Kaiser Ferdinand, eine Sanierung der Kirche durchführen. Weitere Sanierungsarbeiten der durch den Einschlag einer Bombe im Jahre 1945 beschädigten und insgesamt baufälligen Anlage führte der Erzdechant Josef Stejskal durch. Seit 2018 fanden weitere Sanierungen statt, die durch die EU mitfinanziert wurden. Die erneuerte Kirche mit dem Glockenturm wurden im Jahre 2020 geöffnet.

Die Oberpolitzer Wunder

Statue von Jesus Christus
Statue von Jesus Christus

Die Oberpolitzer Wunder werden mit Heilungen für den großen Glauben und den persönlichen Mut der Leidenden verbunden, die ihre sämtliche Hoffnung an die Heilige Jungfrau von Oberpolitz knüpften. So zum Beispiel der Mathäus Hoser aus Reichstadt, tschechisch Zákupy, der während des Dreißigjährigen Krieges gefangen genommen und bis nach Auscha gebracht wurde. Und da er ein ständiger Besucher von Oberpolitz war, rief er die Mutter Gottes um Hilfe an. Er wurde erhört. Als die Wache einschlief, band er sich ab und flüchtete samt Kette nach Oberpolitz. Als er sich der Kirche näherte, fielen die Ketten auf einmal von alleine ab. Als ein Beweis befindet sich diese Kette bis heute noch am Kreuzweg. In der Chronik sind 160 solche Wunder eingetragen.

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