Liberec
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Die Kirche zum Hl. Kreuz mit Barockgarten
Geschichte
Im August des Jahres 1680 brach in Reichenberg die Pest aus. Es wurde ein neuer Friedhof errichtet, neben dem dann eine kleine Kirche gebaut wurde. Der Architekt dieses Bauwerkes war der Prager Baumeister italienischer Herkunft Marco Antonio Canevalle, der für die dem Hl. Kreuz geweihte Kirche symbolisch einen Grundriss in Form eines Kreuzes wählte. Die Kirche wurde dem Hl. Kreuz geweiht. Unter der Leitung des Baumeisters J. J. Kuntze fand zwischen 1753-1756 ein umfangreicher Umbau der Kirche statt. Die Kirche dient als Wallfahrtsort. Interessant ist die Geschichte der hölzernen Figur der Mater Dolorosa, der Schmerzensmutter, die sich am Hochaltar befindet. Diese hölzerne Pietá stellt die Mutter Gottes mit dem Leib von Jesu Christi unter dem Kreuz sitzend dar. In die Brust der Mutter Gottes, an der drei Roggenähren dargestellt sind, dringt als ein Symbol der Leiden ein Schwert ein. Die Skulptur erfreute sich einer großen Beliebtheit. 1752 konnten bei der Kommunion 10 021 Pilger verzeichnet werden. Nach einer Verfügung des Kaisers Josef II. wurden aber sämtliche Wallfahrten zuerst eingeschränkt und später ganz abgeschafft. Die letzte große Wallfahrt fand hier im Jahre 1781 statt. Später wurde die Kirche zur Filialkirche und diente insbesondere Hochzeiten und Begräbnissen. Seit 1808 wurden die Wallfahrten wieder ins Leben gerufen, doch sie erreichten nie mehr solche Dimensionen, wie in der Vergangenheit. Interessant ist sicher auch die Tatsache, dass in der Kirche zum Hl. Kreuz im Jahre 1759 die erste öffentliche Bibliothek in Reichenberg gegründet wurde. Einen Verdienst daran hatte insbesondere Anton Kopsch, der auch den reichen Schmuck der Kirche finanzierte. Auch die Kirche ist ein Meisterwerk. In ihrer Umgebung befinden sich aber auch weitere interessante Denkmäler.
Pestsäule
In dem Garten der Kirche befindet sich eine Pestsäule aus der Werkstatt des berühmten Bildhauers M. B. Braun, die als ein Dank für die Rettung vor der Pest aufgestellt wurde. Auf der Säule befinden sich Statuen des Hl. Johann von Nepomuk, des Hl. Florian, des Hl. Sebastian, des Hl. Rochus und der Jungfrau Maria. 2018 wurde das Denkmal durch den Restaurator Radomil Šolc restauriert.
Kreuzweg
In der Umgebung der Säule befindet sich ein Kreuzgang von 1760 mit Gemälden des in Kratzau geborenen Joseph Führich. Den Kreuzgang bilden 14 Kapellen mit Bildern, die ursprünglich auf Holz gemalt wurden. Als etwa 100 Jahre später die Umgebung der Kirche gestaltet wurde, ersetzte man die Bilder auf Holz durch solche, die auf Blech gemalt waren. Diese wurden wegen ihres schlechten Zustands später durch Bilder auf Kupfer ersetzt. 1982 wurden die inzwischen wieder beschädigten Bilder durch Petr Hartig erneuert.
Das Heilige Grab
Die letzte Sehenswürdigkeit ist das Heilige Grab von 1772, das als Kopie einer Kapelle der Grabeskirche in Jerusalem entstand. Im Jahre 2020 wurden hier umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt.